Wenn Sie einen Hund aufnehmen werden Sie sicherlich auch irgendwann mit dem Thema Sterilisation oder Kastration zu tun haben. Es ist eine gängige Praxis und wird von Tierhaltern aus mehreren Gründen als verantwortungsvolle Entscheidung betrachtet. Wenn Sie nicht wissen ob Sie sich für oder gegen eine Katration entscheiden sollen, haben wir für Sie hier eine Liste der Vor- und Nachteile der Kastration lesen.
Ihren Hund kastrieren zu lassen oder nicht ist eine wichtige Entscheidung, welche die meisten Besitzer auffordert verantwortungsvoll die Vor- und Nachteile abzuwägen. Wir empfehlen in jedem Fall sich auf Ihren Tierarzt zu verlassen der Sie in dieser Sache kompetent beraten kann.
ACHTUNG: Irrtümlicher weise sprechen immer noch viele bei weiblichen Tieren von einer Sterilisation und beim Männlichen von einer Kastration. Tatsächlich werden aber alle Tiere grundlegend kastriert.
Der Unterschied dabei liegt darin, bei einer Sterilisation würden der Hündin nur Eileiter durchtrennt, aber die Eierstöcke und die Gebärmutter würden erhalten bleiben. Sie würde ganz normal läufig werden und auch bluten. Da man den Tieren diese hormonelle Belastung nicht zumuten möchte werden sowohl die Eierstöcke als auch die Gebärmutter entfernt.
Beim Rüden wäre eine Sterilisation auch möglich, in dem die Hoden erhalten bleiben und nur der Samenleiter durchtrennt wird, aber auch hier wäre der Rüde immer noch hormonell belastet und würde leiden wenn er läufige Hündinnen erschnüffelt in seinem Umfeld, daher werden auch hier die Hoden komplett entfernt.
Die Vorteile der Hundekastration:
Kastration bei Hündinnen
1. Kastration von weiblichen Hunden ist die ideale Lösung um unerwünschte Trächtigkeiten zu vermeiden: Auf die unweigerlich Würfe folgen würden und das große Problem überhaupt geeignete Familien für all diese Hundewelpen zu finden.
2. Kastrierte Hündinnen sind einem deutlich reduzierten Brustkrebsrisiko ausgesetzt. Diese „Mamatumore“ sind knotige Veränderungen in der Gesäugeleiste, welche anders als bei der Frau meist gutartig sind und nicht streuen, aber dennoch stören und enormen Umfang erreichen können. Außerdem kann man einer „Pyometra“, also einer eitrigen Gebärmutter Entzündung vorbeugen, welche sehr häufig nach Scheinschwangerschaften auftreten.
3. Kastriere Hündinnen können nicht mehr Scheinschwanger werden und können das Jahr hindurch mit ihren männlichen Artgenossen zusammenwohnen oder sich zum Spielen auf der Hundewiese treffen.
Kastration bei Rüden
1. Kastration von aggressiven Rüden ist vielleicht manchmal die letzte Option. Die Kastration verhindert eine hormonelle Steigerung und wirkt oft beruhigend bei einer hormonelbedingten Aggression.
2. Kastrierte Rüden haben weniger Trieb, wirken entspannter im Kontakt mit läufigen Hündinnen und folgen besser. Oft kommt es zu Unfällen, wenn sich der unkastrierte Rüde losreißt um dem spannenden Geruch der Hündin zu folgen und dabei auf die Straße läuft.
3. Auch hier haben wird ein Tumorrisiko verhindert, welches oft erst Alter zu tragen kommt. Veränderungen an den Hoden oder der Prostata.
Die Nachteile der Hundekastration
Bei Hündinnen
1. Sterilisation ist immer noch eine chirurgische Eingriff und beinhaltet immer eine Vollnarkose. Auch bei Hunden besteht die seltene Möglichkeit einer unvorhersehbaren Reaktion auf das Anästhetikum. Um die Risiken zu begrenzen, ist es wichtig, sich an ausgebildete und kompetente Tierärzte zu wenden.
2. In manchen Fällen können Kastrierte Hündinnen im Alter Harninkontinent werden: es kann vorübergehend sein und der Hund erlernt wieder die Funktion des Muskels zu kontrollieren. In der Zwischenzeit können Sie dem Tier eine hygienische Höschen anziehen, die mit den entsprechenden Einlage kombiniert werden kann. Ferplast Hygiene Höschen sind für Hundemädchen aller Größen konzipiert und haben eine hervorragende Passform, auch während der Blutung in der Läufigkeit.
3. Oft haben Kastrierte Hündinnen eine Veränderung des Stoffwechsels, daher haben sie mit Gewichtszunahme zu kämpfen, vor allem, wenn man mit ihnen wenig aktiv ist. Für diese Probleme gibt es spezielles Futter.
Beim Rüden
1. Wenn Sie einen aggressiven oder besonders lebhaften Hund haben und glauben, dass er mit einer Kastration zu einem Lamm wird, liegen Sie falsch. Aus verhaltensmäßiger Sicht ist es nicht wahr, dass ein aggressiver Hund, einmal kastriert sofort gefügig wird. Das liegt daran, dass eine Kastration nichts anderes tut, als die impulsive Reaktion des Vierbeiners zu reduzieren. Es wird genau das gleiche wie zuvor fühlen, aber ohne den hormonellen Schub von Testosteron.
2. Haben Sie bemerkt, dass Ihr pelziger Freund dazu neigt, jedes Objekt zu besteigen auf das er stößt? Kastration kann auch bei exzessivem und wahllosem „höggeln“ nicht entgegenwirken, da es oft eine sexuelle Störung ist, welche Sie nur durch Training und Kontrolle mit Ihrem Hund wegarbeiten müssen.
3. Nach der Kastration können auch die Rüden Gewicht gewinnen, auf Grund des verlangsamten Stoffwechsels. Auch sollte man auf natürlich weise diesem Prozess entgegenwirken und auf das richtige Futter, Futtermenge und Bewegung achten.
Wir hoffen, Ihnen einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Kastration gegeben konnten, aber wir erinnern Sie immer daran, Ihren Tierarzt um Rat zu fragen, denn jeder Hund ist anders!