Warum schnurren Katzen? Eine Frage, die häufig von Kindern, Teenagern und Erwachsenen gleichermaßen gestellt wird, vielleicht weil jeder, der sich einer Katze nähert und dieses bekannte, sonore Geräusch hört, sich unweigerlich zum Kuscheln eingeladen fühlt!
In Italienischen heißt „Schnurren“ „fare le fusa“. Der Begriff kommt von dem charakteristischen Geräusch, das sie machen, es ähnelt dem Geräusch einer surrenden Wollspindel. Es ist ein süßes und einlullendes „rrrr“ ohne Unterbrechung. Im Französischen benennt man es in Onomatopoesie als „ron-ron“ und auf Portugiesisch „ronronar“.
Wenn wir das Verhalten von Katzen beobachten und untersuchen, stellen wir fest, wie sie normalerweise miteinander oder auch mit uns durch schnurren kommunizieren. Die wahre Natur dieses Schnurrens ist noch umstritten, da es nicht von einem einzelnen Organ hervorgerufen wird oder zugeordnet werden kann.
Laut einer der glaubwürdigsten Theorien kommt der Klang von den Stimmbändern und wird von der Kontraktion der Kehlkopf- und Zwerchfellmuskulatur hervorgerufen, die intermittierend geweitet und zusammengezogen wird – etwa an die dreißig Mal pro Sekunde – , den Luftdurchgang unterbricht und so diese lustigen und beruhigenden Laute durch Schwingungen erzeugen.
Katzen sind in der Lage, dieses „geräuschvolle Atmen“ von Anfang an zu praktizieren: Sie können nicht gleich nach der Geburt miauen, also schnurren sie, um mit ihrer Mama zu „reden“. Und diese antwortet dementsprechend, um sie zu trösten und zu mitzuteilen, dass alles in Ordnung ist. Und das ist die Kommunikation, über die wir hier reden!
Wenn sie größer werden, schnurren Katzen dann, wenn sie gestreichelt werden, wenn sie angesprochen werden, wenn jemand sich ihnen nähert, oder um ihre Zuneigung zu uns zu zeigen und generell um einen Zustand des Wohlbefindens zu signalisieren. In einigen Fällen können Katzen auch schnurren, wenn NICHT alles in Ordnung ist oder sie sehr verängstigt sind. Dann ist es ein Warnton, mit dem sie Unbehagen zeigen, beispielsweise wenn sie zum Tierarzt gebracht werden.
Das Schnurren der Katzen ist für uns Menschen ein wahres Heilungsinstrument: Laut wissenschaftlichen Studien ist das Zuhören, Bürsten und Kuscheln mit einer schnurrenden Katze angenehm und entspannend. Der Klang wird vom Hippocampus unseres Gehirns wahrgenommen, der Serotonin, das Glückshormon, produziert. Das Ergebnis ist eine wohltuende Wirkung auf unseren Schlaf. Es scheint auch, dass tiefe Frequenzen dazu beitragen können, gebrochene Knochen und Verletzungen der Sehnen zu heilen und Schmerzen zu reduzieren.
Katzen sind also wahrlich magische Tiere, die uns mit ihren süßen kleinen Nasen, ihren sympathischen Eigenheiten und ihren einzigartigen Eigenschaften verzaubern können. Wie kann jemand sie nicht lieben?
